Planai und Krahbergzinken
Mittelstation Kessleralm, Naturfreundehaus, Bergstation Planai, Schladmingerhütte, Planai, 1906 m, Krahbergzinken, 2134 m, Schladmingerhütte, Lärchkogelhütte, Kessleralm
Der Herbst ist ins Land gezogen. Im Ennstal ist es kalt. Dicker Nebel liegt über dem Land. Ich bin müde und komme spät aus dem Bett. Als ich aber beim Frühstück sitze höre ich im Radio von viel Sonne auf dem Berg. Damit erwachen meine Lebensgeister. Der Innere Schweinehund ist besiegt, er zieht sich in den hintersten Winkel zurück. Ich habe es eilig. Will nicht weit weg, aber ziemlich hoch hinauffahren. Da ist mir die Kessleralm bei der Mittelstation der Planaibahni gerade richtig.
Anfangs ist es noch kalt und nebelig, aber bald komme ich an die Nebelobergrenze. Herrlich wie die Sonnenstrahlen den Nebel durchdringen.
Gleich wird mir warm ums Herz und auch am ganzen Körper. Über das Ennstaler Nebelmeer blicke ich zu meinen Hausbergen Stoderzinken, Kammsptz und Grimming.
Eine neue Hütte in aussichtsreicher Lage wird bei den Burgstallhütten gleich neben der Schipiste gebaut.
Das saftige Grün der Wiesen und Wälder wechselt langsam zu den gelben, roten und braunen Tönen des Herbstes.
Ich komme nur langsam voran, weil ich mich immer wieder umdrehen muss und unzählige Fotos mache. Nebel kann so schön sein wenn man oberhalb in der Sonne ist.
Ich erschrecke. Ist hier ein UFO gelandet?
Nein, es ist wieder eine neue Schirmbar die hier gebaut wird. Gleich neben der Seilbahn. Wer will schon weit gehen?
Oft lese ich dass die Berghänge im Herbst von den Preiselbeeren rot gefärbt sind. Das ist ein Mythos, es sind die Blätter der Heidelbeersträucher die die rote Färbung hervorrufen.
Dass ich bei der Bergstation der Planaibahnen nicht allein sein werde war mir klar. Natur und Einsamkeit gibt es hier nicht.
Auch die Seilbahnfahrer genießen den Ausblick über den Nebel ins Ennstal ...
... und hier nach Westen ins Salzburger Land.
Das Dachsteinmassiv.
... und noch eins weils so schön ist. Ganz rechts der Hauser Kaibling.
Das Gipfelkreuz auf der Planai ist nicht weit weg und fast in den Latschen versteckt. Versteckt habe ich auch die ganz in der Nähe befindliche Seilbahnstation und die auf Holzliegen sich sonnenden Wanderer.
Ich gehe noch weiter über den Krahbergsattel bis zum Krahbergzinken, das ist der vorderste rechte Zacken in der Bildmitte. Links ist der Höchstein schon ein wenig mit Schnee angezuckert.
Herrlich sind die Farben des Herbstes, das Rot der Heidelbeeren und das Gelb der Lärchen unter diesem Himmelsblau.
Ein Rückblick über die Planai zum Dachstein. Der Nebel ist dabei sich aufzulösen.
Der Gipfel des Krahbergzinken ist gut besucht. Der Großteil ist bereits beim Abstieg.
Kurz vor dem Gipfel sind glatte Platten, die mit einem Drahtseil und Trittstufen versichert sind. Ich muss warten bis ich rauf kann.
Dafür bin ich beim Gipfelkreuz fast allein. Schnell ein Foto bevor die nächste Gruppe raufkommt.
Der Nebel ist jetzt weg und läßt einen ungehinderten Blick zu. Zum Dachstein im Norden und ...
... weiter nach Westen und natürlich auch ...
... nach Osten.
Im Süden gibt es unzählige Berge in den Schladminger Tauern. Der dominante in der Bildmitte ist der Hochgolling.
Ich befinde mich beim Abstieg. Sehr steile Hänge lassen mich erschaudern. Da will ich nicht herumgehen müssen.
So gefällt es mir deutlich besser. Sanfte Wiesen mit Unmengen von Heidelbeerstauden und Preiselbeeren gibt es auch.
Auf dem Rückweg genieße ich die Herbstfarben ...
... die sich in einem Foto nur mangelhaft festhalten lassen.
Dann mische ich mich unter die sonnenhungrigen Besucher auf der Terrasse der Schladmingerhütte und später gehe ich durchs Hopsiland, vorbei an Kugelbahnen und Spiel- und Spaßplätzen für Kinder ...
... zur Schafalm, dessen Terrasse auch gut besucht ist. Dann geht es hinunter zur Lärchkogelhütte und später auf der Straße zu meinem Parkplatz bei der Kessleralm.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 13,7 km weit gewandert,
habe ca. 800 hm bewältigt und dafür 5,5 Stunden benötigt.