Vom Spechtensee auf den Nojer
Spechtensee, Leistensattel, Nojer, 1196 m, Sinierboden, Spechtensee
Da die Wanderung auf den Tressenstein doch sehr kurz war, es erst mittags ist und der angesagte Regen ausgeblieben ist, fahre ich über Wörschachwald zum Spechtensee. Eigentlich wollte ich mir den See nur mal ansehen und vielleicht einen Rundgang am Ufer machen. Es hat mich dann aber doch bergauf gezogen. Bei meiner Schneeschuhtour auf den Hochschweiz habe ich mir den Nojer schon angesehen und vorgenommen einen Aufstieg zu versuchen sobald der Schnee weg ist. Nun Schnee liegt kaum noch, das Wetter bleibt gut und Zeit habe ich genug. Nor mit der Kondition könnte es knapp werden.
Die Spechtenseehütte hat seit kurzem geöffnet. Viel Besucher gibt es heute noch nicht, aber ich freue mich auf eine Einkehr. Allerdings erst nach der Wanderung.
Der felsige Gipfelaufbau des Nojer. Es ist in meiner Karte kein Weg eingezeichnet. Einige wenige Berichte gibt es im Netz aber keiner beschreibt die genaue Lage des besten Aufstiegs.
Zuerst gehe ich zum Spechtensee. Die Wiesen sind noch braun und sehr sumpfig ...
... aber es gibt schon Farbe wie diese Schlüsselblumen. Nur am See will ich doch nicht bleiben. Dahinter suche ich mir einen Aufstieg über den sehr steilen Waldhang auf die oberhalb vorbeiführene Forststraße.
Ein wenig verschnaufen kann ich beim Fotografieren der Blüten des Schuppenwurz. Dann erreiche ich die Straße und später wieder den markierten Weg hinauf zum Leistensattel.
Hier sehe ich keine Möglichkeit für mich hinaufzukommen. Es führt aber eine neue, nicht in meiner Karte eingezeichnete Straße rechts um den Berg herum. Da gehe ich weiter.
Bis hierher ist es problemlos. Es ist heute erst der 4. Mai. Muss ich jetzt umdrehen? Ich denke es wird nur der Wald unterhalb gemeint sein und den betrete ich ja nicht.
Ich komme zu diesen schönen großen Wiese. Hier schaut der Gipfel schon nicht mehr so unnahbar aus. Ich gehe links hinauf zum oberen Ende der freien Fläche.
Dieser riesige Block auf der Alm ist ein schönes Kunstwerk der Natur und gibt einen netten Vordergrund für Bilder zu den fernen Gipfeln. Ich gehe hinauf und im Wald finde ich plötzlich Steigspuren und sogar vereinzelt Steinmännchen. Ein paar steilere Stellen sind kein Problem und ich erreiche den Gipfel.
Das dürfte der höchste Punkt sein. Irgendwo gibt es auf einem Westpfeiler sogar ein Gipfelkreuz. Das soll aber nicht so einfach zu erreichen sein und ich habe auch nicht danach gesucht. Vielleicht komme ich ja wieder mal hier her dann habe ich gleich ein neues, interessantes Ziel.
Kurz nach dem höchsten Punkt finde ich einen Vermessungsstein. Irgendwo soll auch ein Gipfelbuch gut versteckt sein. Ich habe auch danach nicht gesucht und auch keines gefunden.
Ich gehe wieder zurück. Hier schaue ich zum noch sehr winterlichen Grimming hinüber. Davor ist noch ein Betätigungsfeld für mich. Auf dem Brandangerkogel war ich zwar schon oben, der Leistenstein rechts davon wartet noch auf mich.
Ich will nicht den gleichen Weg zurückgehen daher gehe ich hier über die Wiesen hinunter. Gerade hinunter wird es später sehr steil. Ich beabsichtige den Hang nach links zu queren um später zur Staße zu kommen die zur Sinierhöhe führt. Die Querung ist aber steil und felsig, daher bin ich dann doch eine sehr steile Rinne abgestiegen und musste später wieder eine Gegensteigung in kauf nehmen.
Dort wo der Wanderweg von der Forststraße abzweigt steht wieder so ein gelbes Verbotschild das ich heute schon öfter gesehen habe. Gerade als ich es aufmerksam lese bemerke ich diesen strengen Herrn dahinter. Habe mich ordentlich erschrocken.
Auf dem Sinierboden ist eine Wildfütterung. Das hier hat mit Naturschutz oder mit Tierschutz nichts zu tun. Das ist eine Schweinemast mit Hirschen.
Wildschutzgebiet oder Massentierhaltung?
Bald bin ich wieder zurück beim Spechtensee und ...
... nach einer Stärkung in der Hütte mit Steirerkasbrot blicke ich noch mal hinauf zum Nojer. Ich bin zufrieden und lasse den Tag langsam ausklingen.
Meine heutige Nachmittagswanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 8,2 km weit gewandert,
habe 620 hm bewältigt und dafür 4 Stunden benötigt.