Großes Tragl
Tauplitzalm, Steirerseehütten, Jungbauerkreuz, Großes Tragl, 2179 m, retour
Heute ist noch einmal schönes Wetter angesagt, bevor morgen der große regen kommt. Nach drei Touren in den letzten drei Tagen brauche ich eigentlich eine Pause, aber bei sonnigem Wetter kann ich doch nicht zuhause bleiben. Die dringend benötigte Pause mache ich dann halt am Wochenende wenn es regnet. Meine heutige Tour ist mir schon gut bekannt. Einmal im Sommer und mehrfach im Winter bin ich schon von der Tauplitzalm auf das Große Tragl gegangen. Beim ersten Versuch habe ich kurz vor dem Gipfel umgedreht. Zu stark war der Gegenwind und die Schneeoberfläche war völlig vereist. Ein Jahr später war ich dann, wieder im Winter auf dem Gipfel. Später habe ich mir den Weg auch im Sommer angeschaut und war erstaunt über die Dolinen- und löchrige Felslandschaft, die im Winter völlig vom Schnee geglättet ist. Damit ist es im Winter einfacher raufzukommen als im Sommer, was viele Schitourengeher auch machen. .
Der Parkplatz auf der Tauplitzalm ist um halb 10 schon gut gefüllt. Da ich keine Schiliftkarte habe/brauche muss ich 12 Euro für die Auffahrt zahlen.
Das Höllhaus liegt gleich oberhalb des Parkplatzes. Schifahrer und Langläufer sind unterwegs. Schneeschuhgeher scheine ich der Einzige zu sein.
Zwischen Pisten und Loipen gibt es auch Winterwanderwege. Ich versuche immer abseits aller präparierten Flächen zu bleiben. Das ist nicht einfach, obwohl der Schnee fest ist und ich kaum einsinke. Es sind nur zu viele Flächen von Schi ind Motorschlitten zusammengefahren. Die Tauplitzalm ist autofrei, aber nicht frei von Motorenlärm. Den Transport von Touristen, Gepäck und die Versorgung der Hotels und Hütten wird mit Skidoos erledigt. Da unten liegt der Großsee. Er ist noch eine flache, gefrorene und schneebedeckte Fläche.
Am Naturfreundehaus und am Traweng vorbei gehe ich zum östlichen Ende der Alm.
Ich verlasse das gesicherte Schigebiet und steige ab zu den Steirerseehütten. Beim Rückweg ergibt es dann eine "nette" Gegensteigung.
Der Sturzhahn ist definitiv kein wanderbares Ziel für mich. Er bleibt Kletterern vorbehalten. Ich gehe rechts vorbei.
Unter den Traglwänden vorbei, aber immer mit einem Blick und vielen Fotos nach oben.
Mehrmals fliegt ein Bundesheer-Hubschrauber zwischen Alm und Tragl hin und her. Was der wohl hier sucht bleibt mir verborgen. Die Berge dahinter sind der Mitterberg und der Roßkogel.
Es gibt eine Wintermarkierung mit hohen Stangen. Einige Tourengeher sind unterwegs. Manche gehen direkter unter den Wänden, andere suche sich einen eigenen Weg. Ich halte mich lieber an den von den Schneestangen markierten Weg weiter rechts.
Auf diesem Hang fährt ein Schifahrer runter begleitet von seinem Hund. Später folgen mehrere andere. Sie fahren einzeln ab und fast jeder hat einen Hund dabei, der genau so schnell ist wie der Mensch auf Schiern.
Unterhalb warten die Mitglieder der Bergrettung mit ihren Lawinen- Rettungshunden auf die nachfolgenden Kameraden.
Wenn man weiß wie zerklüftet das Gebiet hier im Sommer ist hat man noch mehr Respekt vor der Tour. Hier gibt es viele Dolinen. Die bekanneste ist die Jungbauerdoline, wo der Hr. Jungbauer aus Linz im Jahr 1948 hineingestürzt ist und ihr so unfreiwillig seinen Namen gegeben hat.
An den Wänden hängen große Eiszapfen und ganz oben gibt es überhängende Wechten. Rechts unten ist ein Teil des Jungbauerkreuzes zu sehen.
Mein Weg ist weiter weg und geht rechts vorbei. Die Tourengeher werde ich später noch überholen.
Die Überschreitung des Toten Gebirges zur Pühringerhütte ist nur erfahrenenen Tourengehern empfohlen.
Hinter mir geht die Sicht zu den beiden Brieglersbergen. Die Querung fällt mir nicht leicht. Der Hang ist steil und die Spuren gehen kaum in den Schnee. Hier ist es sehr hart ...
... und kalte Winböen blasen mir entgegen. Ich bin froh große Zackenleisten unter meinen Tubbs Flex Alp XL zu haben. Ein zusätzlicher Pickel wäre auf diesm Abschnitt kein Fehler.
Wind ist auf Fotos schwer abzubilden. An den Windfahnen des aufgewirbelten Schnees kann man aber erkennen wie es war.
Ich erreiche den Gipfel und mache nur einige Fotos, bevor ich mir weiter unten einen windgeschützen Rastplatz suche. Auf dem Scheiblingtragl, links vom Kreuz war ich schon oben. Noch nicht erreicht habe ich Hochweiß, Plankermira und Weiße Wand, hier rechts vom Kreuz im Bild.
Die unendlichen Weiten des Toten Gebirges.
Der Almkogel, die Mölbinge und das Warscheneck.
Das Kleine Tragl ist nicht weit weg. Ich bin schon mal dort gewesen, aber heute ist mir dafür der Wind zu stark. Ich gehe auf meinem Aufstiegsweg zurück.
Noch gut eingeschneit ist diese Hütte und auch der untenliegende Steirersee, den ich bei meiner Tour zum Almkogel am 27. Jänner überquert habe.
Eine kleine Steigung ist noch zu bewältigen bevor ich mich im Naturfreundehaus mit Steirerkasnocken stärke und gemütlich zum Parkplatz zurückkehre. Schön wars und ich freue mich wenn es morgen regnet, damit ich mich endlich ausrasten kann.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet.Ich bin 14,5 km weit gewandert,
habe ca. 750 hm bewältigt und dafür 6 Stunden benötigt.