In der Umgebung von Rohr im Gebirge bin ich schon oft gewandert. Alle umliegenden Gipfel über Tausend Meter und auch viele niedrigere habe ich erstiegen. Bei genauen Kartenstudium habe ich doch noch einen entdeckt. Der Rohrkogel hat zwar keine Höhenkote in der Karte, aber er ist trotzdem ca. 1060 m hoch. Er versteckt sich auch nicht, sondern steht, von Rohr aus gesehen, direkt vor der viel bekannteren und oft besuchten Jochart. Da ich derzeit nur kurze Vormittagstouren unternehmen kann, hole ich dieses Versäumnis sofort nach.
Etwas außerhalb von Rohr in Richtung Klauswirt zweigt ein Forstweg ab. Hier beginnt der markierte Wanderweg zum Hammerleck. Man kann auch die "Luckerlbuahöhle" besichtigen, eine kleine Höhle mit elektrischer Beleuchtung, an deren Decke goldene Zapfen hängen. Die dazugehörende Sage liest man auf der Schautafel davor. Die Luckerlbuahöhle ist Teil des "Sagenumwobenen Tümpfelweges", eines der beiden Themenwanderwege die es in Rohr gibt.
Ich halte mich damit aber nicht auf, gehe auch nicht auf der Straße in den Graben hinein, sondern sofort über den Bach
und auf den Bergrücken hinauf. Anfangs sehr steil und sehr verwachsen, dann wird es offener und auch weniger steil.
Die Felsen sind kein Problem und können leicht überstiegen oder umgangen werden.
Das ist noch nicht der höchste Punkt, schaut aber besser aus.
Der Gipfel ist eine flache Kuppe, auf einer Seite bewaldet, auf der anderen steil abfallend.
Dadurch gibt es gute Sicht wenigstens nach NO zum Schwarzkogel. Da bin ich schon oben gewesen.
In Gehrichtung nach Westen ist eine steil abfallende Felswand, sie kann aber leicht überschritten werden.
Im Hintergrund ist die Jochart zu sehen, weil es so schön ist gehe ich noch hinauf.
Bei dieser Alm treffe ich auf den markierten Normalweg von Rohr auf die Jochart, der ist mir schon gut bekannt.
Herbstzeitlosen gibt es häufig hier.
Auch der Deutsche Fransenenzian ist ein Herbstblüher.
In der Bildmitte ist der eben überschrittene Rohrkogel zu sehen.
Etwas weiter weg kämpft der Schneeberg mit dem Nebel.
An einer schönen, aussichtsreichen Stelle gibt es dann eines der vielen Haasenbankerl.
Auf dem Gipfel sind es sogar zwei Haasenbankerl. Roman Haas hat hier den Gipfel wohnlich ausgestattet. Neben den Bankerl gibt es Fußmatten,
einen Windschutz und Behälter für den Gipfelschnaps (die leider leer sind, aber da bin ich ja autark).
Der Blick geht hier über die von Linsberg und Stadelberg flankierte Gschwendthütte und den Tirolerkogel, direkt zum dahinter aufragenden Ötscher.
Auf dem Göller hängt noch eine hartnäckige Nebelwolke, während ich hier viel niedriger in der Sonne sitze.
Das Gipfelkreuz ist etwas weiter östlich und kann leicht übersehen werden, weil es sich auch hinter den Bäumen versteckt.
Der Abstieg über den Grat zum Hammerleck war bisher immer das Schönste an einer Jochartwanderung.
Doch was muss ich da sehen? Die Straße ist wieder ein Stück länger geworden. Sie geht jetzt fast bis zum Gipfel
.
Wer braucht diese Straße? Es gibt keine Sturmschäden, die aufgearbeitet werden müssen.
Soll der Wald abgeholzt werden? Oder will der Jäger bis auf den Gipfel fahren?
Diese Gipfel habe ich schon überschritten. Über den Schwarzkogel, Sonnstein, Buchenschopf, Kleinzeller Fels und Grünkogel
kann man immer am Kamm entlang bis zum Unterberg gehen. Natürlich weglos und ohne Markierungen,
daher sollte man schon etwas geübt sein in solchen Dingen.
Vom Hammerleck, dem Sattel zwischen Jochart und Schwarzkogel kann man auf der Straße bergab gehen, oder auf dem steileren,
aber dafür kürzerem Fußweg. Eine schöne grüne Wiese im Wald bedeutet Futterwiese und im Winter Fütterungsstelle für das Wild.
Herbstmotiv.
Ich sollte auch anfangen zu jagern. Ich will ja keine Tiere schießen, so ein kleines Wochenendhäuschen im Wald reicht mir schon.
Eine kleine, aber sehr genußvolle Wanderung in den Gutensteiner Alpen geht zu Ende.
Auch für weniger konditionsstarke Wanderer und Familien bestens geeignet.
Wie immer ein kurzer Überblick über den zurückgelegten Weg auf der digitalen Kompass-Karte NÖ