Grießenkareck
Flachauwinkl, Winklalm, Hundsdorferhütte, Grießenkareck, Saukarkopf, 2028 m, 2014 m, Ahornkarkopf, 1923 m,
Mooskopf, 1951 m, Windbühel, 1916 m, Gründbichlhütte, Flachauwinkl
Immer wieder sage ich mir dass ich Schigebiete im Sommer und noch mehr im Winter meiden sollte. Als Nichtschifahrer sind mir die ganzen Lifte, planierte Pisten und staubigen Straßen ein unangenehmer Anblick. Ich weiß natürlich dass viele vom Schifahren leben und noch mehr genießen den Schizirkus mit Massenbetrieb, Events und Hüttengaudi. Ich weiß auch dass ich mich unbeliebt mache wenn ich das als Naturzerstörung um des Profites willen bezeichne. Daher blende ich das mal auch und lenke meine Augen auf das Schöne, das trotzdem noch geblieben ist.
Von der Straße in Flachauwinkl zweit hier der Weg über die Winklalm zur Frauenalm ab. Nach der Brücke ist ein leerer, großer Parkplatz. Allerdings weisen ihn Schilder als "Nur für Mitarbeiter" aus und drohen im anderen Fall mit Abschleppung. Da ich hier nirgends mitarbeiten will, lass ich mein Auto halt gleich am Straßenrand vor der Brücke stehen und hoffe damit niemand zu stören.
Gleich am Beginn muss ich noch unter der Autobahn durch, die trotz Schallschutzwänden erschreckend laut ist.
Hier warten die Schneekanonen auf ihren Einsatz. Einige Wochen wird es noch dauern bis es kalt genug wird.
Ich gehe gleich auf der Piste hinauf vorbei an der Winklalm und weiter hinauf.
Noch ist es sehr ruhig hier, am Winter bei genügender Schneelage wir das anders sein, aber dann bin ich eh nicht da.
Hier bin ich knapp vor der Frauenalm. Der Weg biegt hier nach rechts ab und hier beginnt auch der schönste Abschnitt meiner heutigen Wanderung.
Sehr schönes Wandergelände ohne Lifte und Pisten, dafür mit herbstlich golden gefärbten Lärchen und viel Sonne.
Es geht leicht bergab, ...
... oberhalb der Hundsdorfhütten vorbei mit Ausblick zum ...
... Dachstein und zum Gosaukamm mit der Bischofsmütze.
In den Medien und auch sonst höre ich immer wieder dass im Herbst die Hänge rot gefärbt sind von den Preiselbeeren.
Das ist falsch! Preiselbeeren gibt es auch, aber die rote Farbe kommt von den Blättern der Heidelbeersträucher.
Sehr gut gefallen mir auch die kleinen Lacken in denen sich der blaue Himmel spiegelt. Ich gehe jetzt langsam mit vielen Fotos um die Schönheit der Natur auf mich wirken zu lassen.
Am Saukarriedel verzweigt sich der Weg. Der Blick hinunter und ...
... hinauf zum Gipfel. Das Kreuz ist schon zu sehen und es ist nicht sehr steil.
Am Grießenkareck ist plötzlich alles anders. Sehr viele Wanderer sind anwesend und belagern das Kreuz.
Ich muss eine Weile warten und schaue einstweilen hinab ins Tal nach Flachau. Hier hat Hermann Maier Schifahren gelernt.
Die meisten Menschen kommen von der Seilbahn. Sie wollen oder können nicht weit gehen und durch die Anstiegshilfe trotzdem das schöne Wetter und die Aussicht vom Berg genießen.
Da unten liegt Wagrain und dahinter der Hochkönig.
Für jeden Wanderer der wieder absteigt kommen andere herauf. Ein kurzes Zeitfenster bleibt dazwischen um mein Gipfelselfie zu machen.
Obwohl? Noch besser schaut das Bild aus wenn auch ich nicht drauf bin. ;-)
Bevor die nächsten Wandergruppen kommen steige ich ab nach Richtung Süden. Bis zum Sattel ist noch viel Betrieb, dann wird es ruhiger.
Das Grießenkareck bleibt zurück.
Das Tennengebirge in seiner ganzen Breite.
Mein Weg am Bergrücken geht auf und ab, über Wiesen und zwischen Latschen durch.
Ein Blick zurück und dann ...
... gibt es sogar eine interessante Leiter. Sie hilft beim Aufstieg ...
... auf den Nordgipfel des Saukarkopfs, 2028 m.
Der in der Karte eingezeichnete Saukarkopf, 2014 m ist genau wie der Ahornkarkopf nur ein unauffälliger Latschenhügel den man halt auf dem Weg nach Süden überschreitet bevor man ins Schigebiet auf dem Mooskopf kommt.
Im Rückblick schaut der Gipfel noch besser aus.
Speicherteiche und staubige Straßen, naja im Winter ist es ein Schiparadies.
Die Überschreitung des Ahornkarkopfs bringt mich kurz in die Latschen.
Ahornkarkopf und die beiden Saukarköpfe. Das Kreuz steht auf dem felsigen Gipfel rechts. Hier gibt es nicht nur den Speicherteich sondern auch andere Attraktionen. Dieses neue Hütterl schaut aus wie eine Ritterburg.
Wieso hat man hier den Biber Lucky an den Zaun genagelt?
Den Baumstumpf hat man mit Gipfelnamen und Zeiger vernagelt. Lange wird es ihn nicht mehr geben. Er ist so morsch dass er sich schon auflöst.
Eines der Taferl weist auf die Ennskraxen, die hier rechts besonders auffällt.
Bis in den Wiesensattel gehe ich hinunter. Die sichtbare Straße führt zur Weissenhofalm. Dort komme ich nicht hin, sondern biege vorher nach links ab. Links von der Ennskraxen zeigt sich der Faulkogel und noch weiter links das Mosermandl.
Über die Wiese gehe ich hinunter und komme zum oberen Ende der Straße. Hier steht ein Fahrverbotsschild. Aber wie soll ein Fahrzeug hier her kommen? Wenn man hier nicht runter fahren darf, wie kommt man dann vorher rauf?
Nett ist die Gründbichlhütte und auch der Platz auf dem sie steht. Die Jaga wissen wo die schönsten Plätze für Wochenendhäuschen sind.
Ich hoffe ich darf wenigstens gehen und bin froh keinem Jäger, Heger, Förster zu begegnen. An einem Baum ist ein altes schwer lesbares Taferl das auf eine Wildfütterung weiter unten hinweist und ersucht es nicht zu betreten. Was soll ich jetzt tun? Alles wieder hinaufgehen? Na, sicher nicht, irgendwo muss ich auch runter und ich bin überzeugt nichts verbotenes zu tun. Da vorne in der Kurve sehe ich da ein Geweih?
Tatsächlich da liegt ein Hirsch neben der Straße. Erst als ich näherkomme steht er langsam auf und verzieht sich in den Wald. Später sehe ich noch ein größeres Rudel zwischen den Bäumen. Ich hoffe sie verzeihen mir die Störung ihrer Ruhe.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 18 km weit gegangen,
habe 1150 hm bewältigt und dafür 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.