Von Gruben hinein ins Froßnitztal bin ich schon öfter gegangen. Entweder nur bis zur zedlacher Alm, oder hinauf zur Badner Hütte. Das Froßnitztal ist eines der schönsten Täler Osttirols. Noch gibt es hier keinen Stausee und keiner öffentlich befahrbare Straße. Da der Anstieg zur Badner Hütte von Gruben mit 5 Stunden angegeben ist hält sich der Ansturm in Grenzen. Das ist für die meisten Wanderer als Tagestour zu weit. Auf den Strichwandkogel führt kein Weg und keine Markierungen. Daher ist der Anstieg auch nicht in den üblichen Wanderführern enthalten. Dass dieser Gipfel trotzdem einfach zu erreichen ist, weiß ich von meinem Internet-Freund Herman aus Dänemark.
Ausgangspunkt Gruben, in der Mitte ist der kleine Wandererparkplatz vor dem Ort zu sehen. Hier ist der Andrang gering, Parken ist gratis.
Wenn erst die erste Steilstufe überwunden ist und der kreislauf richtig in Schwung ist wird es leichter. Immer der Almstraße folgend geht es hinein entlang des Froßnitzbaches. Erste Felsgipfel werden sichtbar.
Immer wieder wenn ich hier entlang gehe fasziniert mich der Schober, 2745 m. Hier wirkt er wie der höchste Gipfel. Weiter oben fällt er dann kaum noch auf, wenn man auch seine höheren Nachbarn sieht.
Licht und Schatten auf sanft geneigten Almwiesen.
Bei der Unteren Katalalm verzweigen sich die Wege. Gerade hinein führt der Weg weiter zur Badner Hütte. Rechts hinauf beginnt der Gaßla-Anda-Weg den der Große Tauerntreck benutzt.
Vorbei an glücklichen Kühe am rauschenen Bach komme ich zur Oberen Katalalm.
Hier verlasse ich auch diesen Weg und gehe anfangs auf Almwegen, später gerade über die Wiesen weiter.
Blick zurück zur Katalalm und hinein ins Froßnitztal.
Schaut flacher aus als es ist, aber hier ziemlich gerade hinauf geht es zum Strichwandkogel.
Manchmal muss ich stehenbleiben um nach Luft zu schnappen und nutze immer die Gelegenheit um mich umzusehen.
Ochsenbug, Bretterspitze, Göriacher Röten, oder so in die Richtung.
Galtenkogel, Rauhkopf, Säulkopf, Eichham.
Ich peile den Sattel zwischen Stanzlegg und Strichwandkogel an. Hier der Grat zum Stanzlegg, dahinter der Raneburgkogel.
Die letzen Meter über den Wiesengrat zum Gipfel des Strichwandkogels sind dann bequemer.
Tief unten liegt der Raneburger See.
Tauernkogel, Hochgasser, Riegelkopf und Amertaler Höhe fehlen alle noch in meiner Liste.
Auf dem Muntanitz und dem Nussingkogel war ich schon oben.
Stanzlegg, Raneburgkogel und Schildkogel
Der Tauernkogel, rechts im Sattel steht die St.Pöltner-Hütte
Gipfel, über Gipfel, Namen werden bedeutungslos. Erdrückend, erschreckend, ängstigend und doch faszinierend.
Große Gletscherflächen in Richtung Venediger ...
... und spitze Zacken beim Eichham und den Hexenköpfen.
Mittereggspitze und Galtenkogel. Kaum vorstellbar dass es über die Galtenscharte einen Weg von der Bonn-Matreier-Hütte herüber gibt. Noch weniger vorstellbar ist, dass ich den schon zweimal gegangen bin.
Ich lege mich hin um von den vielen wilden Gipfeln nicht völlig überwältigt zu werden. Ich lasse die Ruhe und die Sonne auf mich wirken.
Matrei im Iseltal
Der Muntanitz und sein kleiner Bruder, nebst vielen anderen.
Beim Abstieg gehe ich nicht auf dem gleichen Weg zur Katalalm zurück, sondern oberhalb über die Blumenwiesen.
Dann nutze ich doch die Straße um noch die Zedlacher Alm zu besuchen.
Sehr eng schmiegen sich die alten Steinhäuser zusammen, als wollten sie sich gegenseitig schützen.
Die Gosseralm ist nicht mehr bewirtschaftet. Da weht keine Hüttenfahne mehr. Rundum weiden die Kühe und ein Hund passt auf sie auf. Er verbellt mich sofort als ich näherkommen will. Ich lasse es bleiben ...
... und gehe wieder zurück.
Der Johann von der Resingerhütte auf der Mitteldorfer Alm schläft auf der Bank. Sein Wassertrog ist gut mit Bier gefüllt. Obwohl ich ihn aufwecke, scheint er sich über meine Gesellschaft und die Gelegenheit zu einem Schwätzchen zu freuen.
Es ist schön auf der Alm zu sitzen, trotzdem muss ich zurück. Immer den Nussingkogel vor Augen schlendere ich gemütlich zurück ...
nach Gruben, wo mein Auto geduldig auf mich wartet.
Es ist immer wieder schön ins Froßnitz zu wandern. Jetzt, Anfang Juli ist die Blumenpracht auf den Wiesen besonders beeindruckend. Ob das die Alpenastern sind ...
... oder das Gemeine Knabenkraut, das sich oberhalb der Katalalm sehr wohlfühlt ...
... oder die vielen anderen Orchideenarten, wie Brandknabenkraut, Einknolle, oder die intensiv riechenden Kohlröschen ...
... die Vielfalt und Menge finde ich wunderbar. Enzian, ...
... und große Buschen Almrausch und Waldreben (Clematis alpina)
Einzelne Blüten von Heckenrosen, Arnika, Getüpfelter Enzian und Mehlprimeln erfeuen meine Augen und mein Herz.
Ein Raupennest hat mich im Aufstieg erschreckt. Da wurlt es heftig. Daraus werden angeblich einmal Wolfsmilch-Ringelspinner.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 19,4 km und ca. 1650 hm zurückgelegt und mir dafür über 8 Stunden (inkl. Pausen) Zeit genommen.
vorige Tour: Kegelstein, Rotenkogel nächste Tour: Firstkogel, Ochsenbichl