Wieder einmal auf den Kreuzschober. Dieser Gipfel bei Mürzzuschlag war schon öfter mein Ziel. Zuletzt war ich erst im März dieses Jahres oben. Doch wenn Isabella eine Tour veranstaltet ist das Ziel nebensächlich. Da geht es um das Gemeinschaftserlebnis, den Spaß und die Kommunikation. Wenn Isabella ruft folgen immer viele nette Leute um sie zu begleiten, denn alle wissen fad wird da niemand sein.

Beim Bahnhof in Mürzzuschlag ist der Treffpunkt. 25 Teilnehmer haben sich eingefunden. Es dauert eine Weile bis alle ihre Siebensachen besammen haben und der Tross sich in Bewegung setzt.

Die Stadt wir durchquert, dann steigt der Weg durch den Wald steiler an. Der Kreislauf kommt in Schwung. Eine Trinkpause wird genutzt um die warmen Jacken zu verstauen. Kalt ist jetzt keiner/keinem mehr.

Der Gipfel des Stürzerkogels liegt knapp neben dem Weg. Bei so einer großen Gruppe ist es nicht einfach alle zusammenzuhalten. Einige stürmen voraus, andere bleiben zurück. Wir warten immer auf die Nachzügler um niemand aus den Augen zu verlieren.

Der neue Wirt der Kaarlhütte hatte zwar beabsichtigt raufzukommen und uns zu bewirten, sich dann aber doch nicht blicken lassen. Wir haben unsere Jausen im Rucksack, manche auch ein Schnapserl, zusätzlich werden wir von Isabella mit Süßigkeiten verwöhnt.

Wieder dauert es eine Weile bis sich alle in Bewegung setzen um den Gipfel des Kreuzschobers zu besteigen. Nicht alle sind vom Anstieg begeistert. Es bewahrheitet sich ein Sprichwort. "Wer rastet, der rostet". Je länger man sitzt, desto fauler und bequemer wird man. Doch es hilft nichts, eine Bergtour ohne Gipfel ist wie ein Gulasch ohne Saft, oder so ähnlich! ;-)

So gefällt es mir. Je größer die Gruppe, desto schwieriger ist es alle um das Kreuz zu versammeln und dazu zu bringen 30 Sekunden ruhig zu bleiben.

Isabella hat in ihrem Tourenplan noch einen zweiten Gipfel vorgesehen. Wieder zur Hütte absteigen, um dann auf dem markierten Weg weitergehen hätte einen unnötigen Gegenanstieg bedeutet. Wir nehmen die Abkürzung durch den Wald. Anfangs gut zu begehen, dann als wir auf den Weg kommen ist davon manchmal nichts zu erkennen. Zahlreiche Bäume sind durch Schneebruch abgebrochen und liegen kreuz und quer über dem Weg. Richtige Bergwanderer sind in der Lage solche Hindernisse zu bewältigen.

Natürlich ist es manchmal mühsam durchzukommen. Manche freuen sich über die Herausforderung, andere plagen sich. Eine Bergwanderung ist halt was anderes als ein Spaziergang im Park. Manche zweifeln schon überhaupt noch auf dem richtigen Weg zu sein und haben Angst sich zu verirren, doch ich und einige andere haben Ortskenntnis und technische Unterstützung um immer in der Spur zu bleiben.

Auf der Sommerhöhe stand früher eine Kreidfeuerstation. In Zeiten in denen es noch kein Handy gab hat man hier nach anrückenden Feinden Auschau gehalten und zur Warnung der Bevölkerung ein Feuer entzündet, falls diese sich tatsächlich genähert haben. Vor uns braucht niemand gewarnt werden. Wir nutzen den Gipfel zu einer gemütlichen, sonnigen Rast.

Da der Weg am Kamm weiter mit Bäumen verlegt ist, versuchen wir auf der Forststraße besser voranzukommen. Egal, auch hier liegen die Bäume quer. Isabella schreibt bei ihren Touren immer genau hin wieviele Kilometer und Höhenmeter bewältigt werden müssen. Trotzdem melden sich immer wieder welche an, die ihre eigene Leistungsfähigkeit so wenig einschätzen können um zu wissen ob sie das auch schaffen können. Doch Isabella hat auch daran gedacht. Sie verzichtet auf den zweiten Gipfel um mit den Schwächeren auf einer Abkürzung nach Langenwang zu gehen. Sie ersucht mich die "Nochnichtausgelasteten" auf den Roßkogel zu führen, was ich gerne mache.

Der Gipfelbereich des Roßkogels ist flach und dicht bewaldet. Es gibt jedoch einige Stellen die eine schöne Aussicht zur Schneealpe bieten. Die Wolken verheißen aber nichts Gutes.

Ein Zoom zu den höchsten Gipfeln der Schneealm, ...

... und natürlich noch ein Gipfelfoto der Roßkogelbesteiger muss sein, dann machen wir uns rasch auf den Rückweg.

Selbst bei bester, vorausschauender Planung kann es vorkommen, dass Probleme auftreten. Diesmal ist es ein Knie einer Teilnehmerin das Schmerzen bereitet. Selbst geborgte Stöcke und das Tape, das professionell von zwei Physiotherapeutinnen aufgebracht wird, ermöglichen keinen weiteren Abstieg. Ein Stück des Weges kann sie auf einem Traktor mitfahren.

Ein telefonischer Hilferuf erreicht Isabella, die mit ihrem Teil der Gruppe bereits in Langenwang ist. Sie organisiert rasch und unbürokratisch ein Auto für den Abtransport. Bravo und herzlichen Dank!

Der Rest der Gruppe hat noch den Abstieg vom Schilift der Lammeralm nach Langenwang ziu bewältigen. Dabei sorgt ein Gewitter mit Starkregen und Hagel für ein intensives Naturerlebnis.

Als wir dann den Kirchenwirt in Langenwang ereichen sind wir doch erleichtert ins Trockene zu kommen. Das Personal ist weniger begeistert, weil wir in der Guten Stube alles nass machen. Wir werden trotzdem aufmerksam bedient und bekommen gutes Essen und Trinken und natürlich muss das Erlebte ausführlich besprochen werden.

Noch ist die Tour nicht zu Ende. Wir müssen noch mit der Bahn nach Mürzzuschlag zu unseren Autos zurückfahren. Auf dem Weg zum Bahnhof erwischt uns der nächste Regenguss, aber das kann die gute Laune nicht beeinträchtigen. Schön war es trotz einiger Hindernisse und Probleme, oder gerade deshalb weil wir sie gemeinsam bewältigt haben. Ich freue mich auf die nächste Abenteuertour mit Isabellas "Wanderharem".

Unsere heutige Runde auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Wir haben 18,4 km und über 900 hm zurückgelegt und dafür 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.

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