Heute stelle ich mir des öfteren die Frage, was ist ein Gipfel? Am Beispiel Kleinalm, da gibt es immerhin einen Vermessungstein und eine Höhenangabe. Man kann also durchaus annehmen, dass es da einen Gipfel gibt. Der Name "Kleinalm" wird aber wohl die Alm und nicht den Gipfel bezeichnen. Der mit 1295 m vermessene Punkt wäre danach ein unbenannter oder gar kein Gipfel. Der Eiserne Herrgott westlich davon steht dagegen eindeutig auf einem Gipfel, der mit 1409 m angegeben ist. Da bin ich bei meiner Taschelbachrunde im Vorjahr vorbeigegangen. Um das Versäumte nachzuholen und trotzdem eine ausreichend lange Wanderung zu machen, gehe ich auch auf die Mitterbacher Gemeindealpe hinauf, auch wenn ich da schon vor vielen Jahren oben war.
Ich beginne meine Wanderung am östlichen Ende des Erlaufsees. Hier kann ich am Seeufer entlanggehen,
das ist schöner als hinten beim Seewirt, obwohl es länger ist.
Anfangs gibt es einen markierten Weg, der hinauf übers Bäreneck zur Gemeindealpe führt.
Bald kann ich schöne Tiefblicke zum Seewirt am hinteren Ende des Erlaufsees genießen. Dahinter sind die Zellerhüte zu sehen.
Ich verlasse den markierten Anstieg um die/den Riffel zu besteigen. Das ist ein völlig uninteressantes Waldmugerl abseits des Weges.
Höhenangabe oder Vermessungstein gibt es nicht, aber einen Namen und eine in sich geschlossene 1020er Höhenschichtlinie.
Nach einem kurzen Abstieg gehe ich weiter nach Norden auf dem Waldrücken hinauf bis ich zur Forststraßenbiegung komme.
Hier liegen jetzt
alle Zellerhüte inklusive Vorgipfel in einer langen Reihe vor mir.
Weiter auf meinem Weg gehe ich jetzt die Forststraße entlang bis zu ihrem Ende. Auf gleicher Höhe bleibend, quere ich den Hang.
Auch ohne Weg ist das kein Problem, wenn man ausreichend trittsicher ist.
Dieser Graben ist noch zu queren, dann...
... gehe ich über den Rücken, der mich direkt zur Kleinalm bringt.
Der Vermessungstein ist sicher auf keinem Gipfel, sondern auf einer leicht ansteigenden Wiese.
Etwas weiter ist doch ein Gipfel, sogar mit einer aussichtsreichen, aber zugigen Gipfelhütte.
Wenn man auf der anderen Seite kurz absteigt, kann man sogar ein Foto machen, das einen richtigen Gipfel mit Felsgrat zeigt. ;-).
Der Erlaufsee schaut nur so finster aus, weil er genau gegen die Sonne aufgenommen ist. Das Wetter ist herrlich sommerlich und warm.
Sehr schön und problemlos ist auch der Anstieg zur Mitterbacher Gemeindealpe. Weg gibt es da keinen, nur Gamsspuren.
Die Kräuterin mit Fadenkamp und Hochstadel gezoomt, sind hinter mir zu sehen.
Das letzte Stück des Anstieges. Hier hätte ich mit mehr Schnee gerechnet. Die paar Flecken stören überhaupt nicht.
Die Infrastruktur am Gipfel ist schon ein Schock, auch wenn ich natürlich nicht überrascht bin.
Die Sende- Empfangstürme sind weithin sichtbar und haben mir schon oft beim Identifizieren des Gipfels geholfen.
Da gibt es auch einige Gipfel zum Erkennen. Hinter den Zellerhüten schaut der Hochschwab drüber, rechts im Bild der Dürrenstein.
(In's Bild klicken für größere Ansicht)
Kleiner Ötscher und Ötscher sind immer ein Bild wert.
Die Schipiste hinunter zum GH Bodenbauereck ist auch fast schneefrei. Hier ist es nichts mehr mit Osterschilauf.
Etwas weiter vorne gibt es ein Gipfelkreuz. Weiß gar nicht mehr, ob das bei meinem ersten Besuch, vor über 20 Jahren auch schon da war.
Schilift, Terzerhaus und Funktürme, etwas viel für nur einen Gipfel. Schön ist das nicht, wird aber notwendig sein.
Da zoome ich doch lieber zum Dürrensteinmassiv hinüber. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Der Kamm nach Westen ist auch weitgehend schneefrei zu begehen.
Das Almgebiet der Feldwiesalm und der Breinmauer ist ein schönes Schneeschuhwandergebiet.
Hütte am Kamm mit Aussicht zurück zum Gipfel.
Der Vermessungsstein auf dem 1462 m hohen namenlosen(?) Gipfel. Dahinter ist der Gipfel zu sehen,
der ein Kreuz mit einem eiserne Herrgott hat und wo die Halterhütte der Brachalm liegt. Wie nennen wir nur diesen Gipfel?
Schön sind diese alten Bäume, die den Ötscher dahinter ganz klein erscheinen lassen.
Die Brunnstein-Halterhütte auf der Brachalm. Heißt dieser Gipfel gar Brunnstein?
Die (verfallene) Brunnsteinalm liegt da unten. Sie ist mein nächstes Ziel.
Hinter diesen Bäumen versteckt sich der Gipfel mit der Höhe von 1409 m.
Das ist jetzt ein richtiger Gipfel, mit Vermessungsstein und -pflock und einem Kreuz mit Eisernem Herrgott.
So ist er auch in den Karten eingetragen. Ob der Gipfel auch so heißt, oder doch einen anderen oder gar keinen Namen hat,
kann ich nicht sagen. Der Name in der Karte kann ja auch nur bedeuten, dass hier ein Eiserner Herrgott steht.
Heute habe ich mein GPS-Gerät vergessen. Eine gute Gelegenheit zu testen ob ich mich auch ohne die Wunder der Technik zurechtfinde.
Ich habe alle meine Ziele gefunden und mache mich an den Abstieg. Das ist einfach, weil es eine Menge gut lesbarer Wegweiser gibt.
Nach dem Erlaufursprung komme ich zu einem Forsthaus. Am besten gefällt mit das Fenster im ersten Stock,
auch wenn es einen neuen Anstrich vertragen dürfte.
Ein Marterl am Weg mit Blick zur Gemeindealpe.
Der Seewirt hat noch geschlossen. Kann aber nicht mehr lange dauern bis die Sommersaison am See beginnt.
Erlaufsee und Gemeindealpe.
Am Seeufer, oberhalb der Straße gibt es einen Wanderweg, der mich zurück zum Auto bringt. Jetzt bedauere ich,
dass ich schon um 15 Uhr zurück bin. Ich hätte doch noch eine Runde über Breinmauer und Feldwiesalm anhängen sollen.
Wer Lust bekommen hat die Runde nachzugehen, kann hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich die Route sehen.
Diesmal habe ich den Weg nur ungefähr, weil manuell, eingezeichnet.