Gasthausplateau
Flachauwinkl-Gasthausalm, Obere Gasthausalm, Hochbirgsattel, Geißkopf, 2051 m, Obere Gasthausalm, Gasthofalm
Im Fernsehen habe ich einen Bericht gesehen wie junge Steinböcke auf dem Gasthausplateau ausgesetzt wurden. Ich habe nachgeschaut wo dieses Plateau liegt und festgestellt dass es gar nicht weit weg ist von mir und dass ich dort noch nie gewesen bin. So habe ich mich heute aufgemacht für mich Neues zu erkunden. Mein Ausgangspunkt ist dort wo die Tauernautobahn im Berg verschwindet. Kurz vor dem Tunnel gibt es noch die Raststation Gasthofalm. Von dort kommt man aber nicht runter zum Ausgangspunkt. Man muss in Flachauwinkel abfahren und dann auf der Nebenstraße bis in den Talschluß.
Der Talschluß weist Steilgelände mit senkrechten Felswänden auf. Ich bin gleich fasziniert und gleichzeitig erschreckt. Da soll ein Wanderweg nach oben führen? In der Bildmitte ist ein Vorgipfel des Hochbirg zu sehen. Da wollte ich schauen ob ich raufkommen könnte. Von hier schaut es gar nicht so aus.
Das Auto bleibt unter der Brücke stehen. Ich gehe noch auf der Asphaltstraße nach hinten wo es einen großen Steinbruch gibt.
Hier gibt es schon die erste Verbotstafel. Darf ich da überhaupt weitergehen? Aber da sind doch zwei markierte Wege eingezeichnet und gelbe Wegweiser gibt es auch. Dann sollte ich auch gehen dürfen.
Nach links geht es hinein in die Schottergrube. Auf der Tafel wird gewarnt und verboten und auch mit Anzeigen gedroht. Sogar eine Kameraüberwachung soll es geben.
Hier wird auch gewarnt, aber ich glaube damit will man nur Wanderer abschrecken. Das zieht bei mir nicht.
Es gibt gelbe Wegweiser. Beide führen auf das Gasthofplateau und sind verwirrend für mich weil sie um 90 Grad verdreht waren. Um zum Abendweideweg zu kommen hätte ich gerade hinauf gehen müssen. Dieses Bild habe ich im Abstieg gemacht. Da war es wieder richtig gedreht.
Ich gehe also nach rechts und überquere die Autobahn, die hier aber schon weit unten im Berg verläuft. Der Lärm der Autobahn und der Schottergrube wird mich aber weit hinauf begleiten.
Am Beginn gibt es eine Straße die nicht steil ist, aber dafür viele lange Serpentinen aufweist.
Am Ende der Straße wird der Weg schmäler und steiler. Schön sind die Hochstaudenfluren mit Haingreiskraut und Alpendost und vielen andern Pflanzen.
Wenn man genau schaut verstecken sich dazwischen auch Orchideen.
Ziemlich verwachsen ist der Weg, aber immer noch deutlich zu erkennen.
Weiter oben gibt es eine schöne Aussicht zur Hafeichtalm. Links davon ist die Steinfeldspitze und rechts der Spirzinger.
Ich komme zur oberen Gasthofalm. Sie ist verfallen und wird nicht mehr bestossen. Das Hügerl rechts der Mitte ist der Geißkopf.
Von der Alm stehen nur noch niedrige Grundmauernreste. Dahinter sind die gewaltigen Felsmauern des Hochbirg zu sehen. Da wollte ich rauf? Na als ich diesen Anblick hatte wollte ich das nicht mehr.
Bei diesem Spitz musste ich erst nachschauen wie der heißt. Es ist das Graihorn und das sollte sogar einfach zu erreichen sein.
Große Buschen Almrausch zieren die Landschaft.
Es ist jetzt nicht mehr so steil und geht durch schönes alpines Gelände weiter. Die Felsen des Hochbirgstockes wissen zu beeindrucken.
Das Wetter ist leider nicht besonders. Bei mir ist es noch trocken, aber da drüben auf der Steinfeldspitze geht schon ein Regenschauer nieder.
Die Glockenblumen brauchen nicht viel Erde. Ein kleiner Spalt im Kalkgestein genügt als Lebensraum.
Etwas Erde auf den Felsen und schon blüht ein bunter Blumenteppich.
Ich komme dem Hochbirgsattel näher. Jetzt wird der Boden schottriger und steiler.
Dem Weißen Alpenmohn gefällt der Kalkschotter.
Jetzt ziehen die Wolken auch hier vorüber und verdecken die Felsen teilweise.
Kurz unterhalb des Sattels verzweigen sich die Wege. Das Mosermandl ist mir zu weit weg und ich befürchte auch zu schwierig für mich.
Ich verlasse den Weg zum Mosermandl und gehe hier noch rechts in den Hochbirgsattel. Als ich mich niederlasse um zu rasten beginnt es zu regnen. Macht aber nichts, dass ich da nicht raufkomme war mir schon länger klar.
Hier ist der Weg über die Abendweide angeschrieben. Da ich aber nicht weiß ob mit Absturzgefahr der Gipfel des Hochbirg oder doch der Abendweideweg gemeint ist gehe ich auf dem gleichen Weg zurück, den ich aufgestiegen bin.
Bei einer Wanderung ohne Gipfel fehlt etwas auch wenn sie sehr schön war. Um doch noch zu einem Gipfelerfolg zu kommen gehe ich hier hinauf zu der kleinen Hütte und weiter. Ich dachts ja dass das der Geißkopf ist, aber oben schaue ich aufs GPS und erkenne dass der Geißkopf der Spitz rechts im Bild ist.
Jetzt muss ich da auch noch rauf. Es ist sausteil da rauf über die Wiesen und zwischen den Latschen. Gerade als ich zum Gipfel komme startet ein großer Vogel, vielleicht ein Adler und ist schnell weg. Ich brauche etwas länger um wieder runterzukommen zur oberen Gasthofalm.
Die ehemaligen Futterwiesen sind mit weißem Germer zugewachsen.
Der Abstieg zieht sich dann ein wenig. Wenn man müde ist und die Muskeln schmerzen ist das kein Vergnügen. Am immer lauter werdenden Autobahnverkehr kann ich einschätzen wie weit ich noch zu gehen habe. Jetz muss ich nur auf der Schottergrubenzufahrt bis zur Brücke gehen, wo mein Auto wartet. Es gibt auch einen Busverkehr, aber da muss man sich halt an die Abfahrtszeiten halten.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Die Tour ist 11,6 km weit, ich habe ca. 1000 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 7,5 Stunden benötigt.