Von Liezen auf den Salberg
Liezen, Salberg, 1398 m, Liezen
Es ist kalt, es liegt viel Schnee und die Berg- und Nebenstraßen haben eine Schneefahrbahn. Dazu ist das Stapfen durch den hohen Schnee sehr kraftraubend. Ich habe daher in der Karte nach einem Berg gesucht, der nicht sehr hoch ist und dessen Besteigung ich von ganz unten angehen kann. Gefunden habe ich den Salberg, östlich von Liezen. Markierten Weg gibt es da keinen, aber das hat mich noch nie gestört. Laut Karte sollte der Rücken von Liezen zum Gipfel des Salberg keine Probleme bereiten.
Ich starte im Zentrum von Liezen. Es hat zweistellige Minusgrade. Gut eingepackt und mit den Schneeschuhen auf den Rucksack beginne ich den Aufstieg.
Hinauf zur Kapelle ist der Weg geräumt und gestreut, aber schon ganz schön steil. Mir wird gleich mal warm und die Luft bleibt mir weg.
Bald kann ich in die Schneeschuhe steigen. Ein Rückblich über Liezen. Fast glaube ich die kalte Luft sehen zu können.
Dieses Dach hat schwer zu tragen an den Schneemassen.
Auch die Fichten sind beladen mit Schnee bis auf das kleinste Zweiglein.
Was mich sehr freut ist die nicht erwartete Schneeschuhspur, der ich folgen kann. Sie führt bis auf den Gipfel und erleichtert mir den Aufstieg beträchtlich.
Es gibt noch einige Wolken im Norden. Von Süden scheint die Sonne und der Wald beginnt zu leuchen.
Die Sonne erwärmt den Schnee. Die Kristalle glitzern und wenn ich nicht aufpasse bekomme ich den Schnee der von den Bäumen rutscht auf den Kopf. Ich ziehe die Kapuze über wenn ich unter Bäumen durchgehe.
So macht Winterwandern Spaß.
Schneegnome stehen herum und die Spur führt mitten hindurch.
Damit habe ich auch nicht gerechnet. Zwischen den Bäumen steht sogar ein Gipfelkreuz und etwas darunter versteckt sich zwischen Steinen ein Gipfelbuch.
Einige Schritte weiter gibt es weniger Bäume.
Diesen Gipfelbereich muss ich mir im Sommer noch einmal genauer ansehen.
Ich gehe noch weiter zum Vor-, Nachgipfel. Hier gibt es keine Spur mehr, es ist mühsam.
Ich hatte überlegt den Salberg zu überschreiten und nach Osten abzusteigen. Die Schneemassen in denen ich versinke und das steile Gelände veranlassen mich wieder in meiner Spur zurückzugehen.
Unterhalb des Gipfels treffe ich Fredi. Er hat nicht nur die Spur getreten, sondern auch das Gipfelkreuz aufgestellt und das Buch hinterlegt. Er hat etwas unterhalb einen geschützen Sitzplatz errichtet. Er wohnt am Fuß des Salberges und war heuer schon dreimal oben. Voriges Jahr hat er 67 Besteigungen des Salberges geschafft. Wir jausnen zusammen und beobachten die Meisen, die er hier füttert. Wir hatten ein nettes Gespräch und ein Zirberl gab es auch. Danke!
Der Abstieg macht Spaß, viele Fotos müssen geknipst werden. Viele unglaublich schöne Ansichten wollen festgehalten und mitgenommen werden.
Am Nachmittag werden die Woken immer weniger und dadurch die Aussicht immer besser. In der Sonne fühlt es sich jetzt angenehm warm an, auch wenn es immer noch Minusgrade hat. Im Bild der Hochangernstock mit Kosennspitz und Nazogl.
Ich komme diesmal zeitig wieder runter nach Liezen und kann noch einige Einkäufe erledigen. Herz-liche Grüße aus der Steiermark.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 8,5 km weit gewandert,
und habe ca. 700 hm bewältigt und dafür 4,5 Stunden benötigt.