Diesen Ausblick habe ich jeden Tag vom Balkon meiner Pension in Morter am Beginn des Martelltal. Links ist der (Vorgipfel) des Zerminigers zu sehen. Auf den Zerminiger gehe ich in vier Tagen rauf. Rechts ist die Vermoispitze. Sie ist heute mein Ziel. Von Latsch kann ich mit der Seilbahn bis St.Martin im Kofel fahren und mir einige Höhenmeter sparen.

Die Dächer im Vordergrund gehören zum ehemaligen Hotel Adler. Es wurde von einem Baulöwen gekauft, der dann pleite gemacht hat. Jetzt gehört es der Bank, die es seit 10 Jahren verfallen läßt. So werden unwiderbringliche Werte vernichtet.

St. Martin im Kofel liegt am Steilhang und besteht nur aus einigen Häusern. Ich könnte da nicht leben. Da muss man schwindelfrei sein wenn man auf der Straße steht. Mit dem Auto möchte ich hier auch nicht herauf fahren. Der Weg führt in den Wald und hinauf aufs Alpl. Hier fühle ich mich schon deutlich wohler.

Ein Blick nach hinten zeigt das Martelltal und die vielen Berge rundum. Einige davon habe ich, bzw. werde ich noch besteigen.

Schöner Lärchen und Zirbenwald, später nur noch Wiesen auf meinem Aufstieg. Die Kühe sind ganz friedlich und lassen mich passieren.

Über diesen Hang führt ein etwas ausgesetzter Steig zum Zerminiger. Ich gehe gerade hinauf, wo der Weg nur zuletzt steiniger und steiler wird.

Das große Gipfelkreuz steht nicht ganz am höchsten Punkt. In Südtirol stehen auffallend viele sehr große Kreuze.

Der Ausblick ist fantastisch. Im Vordergrund ein interessanter Kamm mit der Grubenspitze, Gamseck und Sardutz Spitze und im Hintergrund der vergletscherte Similaun.

Ich gehe noch hinauf zum höchten Punkt mit einem Blick zu den Ötztaler Alpen. Irgendwo da in den Wolken sollte die Weißkugel sein.

Die Wolken werden schnell dichter. Ich steige schnell wieder ab. Hier bin ich am Ochsenbühel. Unten im Tal sehe ich Latsch, Morter und Goldrain am Beginn des Martelltales.

Das Wetter bleibt aber noch schön. Am Alpl sehe ich einen Wegweiser zum "Dolomitenblick". Das schaue ich mir noch an. Die Dolomiten sind zwar im Dunst kaum zu sehen, aber die Gegend mit den alten Lärchen erinnert mich an das Zedlacher Paradies in Osttirol.

Ich lege mich eine Weile in die Wiese und beobachte das bunte Treiben um mich. In der Nähe der Seilbahn ist einiges los. Familien mit Kind und Hund sind unterwegs. Etwas abseits lassen sich aber auch ruhige Plätze finden.

Steil geht es runter nach Latsch. Der Zaun ist sehr berechtigt.

Wie Schwalbennester kleben die Häuser von St.Martin im Kofel am Steilhang. Ich vergönne mir ein Getränk in der gut besuchten Jausenstation, bevor ich mit der Seilbahn bequen nach Latsch hinunterschwebe.

Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet.
Ich bin 11 km weit gewandert, und habe ca. 1100 hm und dafür 5 Stunden benötigt (inkl. Pausen).