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Edlaberg — Einsame(r) Tausender in den Gutensteiner Alpen
Größenberg, 1000 m – Edlaberg, 1096 m – Holzhofer Berg, 1030 m – Bromberg, 994 m – Hutmauer, 880 m –
Kienstein, 976 m – Heubodenrücken, 990 m – Kalteck, 960 m

Wie schon in den letzten Nachrichten angeklungen, gab es wieder ein Seven-Summit-Projekt in den beiden Monaten November und Dezember 2007 (mit Abschluss allerdings erst im Jänner 2008). Das Vorhaben lief diesmal unter dem Titel „Die einsamsten Sieben-Tausender in den Wiener Hausbergen“ und wurde ein voller Erfolg. Die sieben Gipfel – alle zwischen 1000 und 1100 m – der Höhe nach aufgelistet: Gemeindealpe (1005 m), Salzerbad Großer Geißkopf (1006 m), Gutenstein Nebelstein (1009 m), Längapiesting Kienberg (1015 m), Puchberg am Schneeberg Schönbodenhöhe (1021 m), Steinapiesting Kleinzeller Fels (1061 m), Haselrast/Rainbach Edlaberg (1096 m), Rohr im Gebirge. Selbst wenn der eine oder andere Namen vertraut erscheint, so handelt es sich nicht um den unter dieser Bezeichnung gemeinhin bekannten Berg. Allen Gipfeln gemeinsam ist jedenfalls die einsame Lage, das weitgehende Fehlen von Markierungen und teilweise auch von Wegen. Dafür gab es ganz unterschiedliche Wetterstimmungen: vom Schneesturm im Gipfelbereich über düstere Wolkenbänke bis zu kristallgeschmückten Rauhreif-Landschaften und frühlingshaften Föhnstimmungen; dabei lag oft in Wien recht zäher Nebel. Das ominöse Tor (vgl. die letzten Nachrichten), das es mühsam zu entfernen und zu durchschreiten galt, lag jedenfalls neben dem Gemeindeamt und gegenüber der Kirche von Gutenstein. Von fast allen der sieben Gipfel hat man – bei guter Sicht – einen schönen Ausblick auf die weniger bekannte Nordseite des Schneeberges. Höhepunkt war ohne Zweifel die Besteigung der Schönbodenhöhe (auch Kreuzkogel genannt) südlich des Unterberges: Durch den Teufelsgraben geht es an abenteuerlichen Felsformationen vorbei auf den wenig ausgeprägten Gipfel, den man erst suchen muss - und das bei frisch gefallenem hüfthohem Pulverschnee. Ja, und nicht zu vergessen: auf jedem Gipfel wurde ein Honigglas mit einem kleinen Gipfelbuch angebracht, an dem nun nachgeprüft werden kann, wie einsam der jeweilige Gipfel wirklich ist.

Obenstehenden Text habe ich in den Vereinsnachrichten der Av-Sektion Wiener Lehrer gefunden. Friedrich (volki) gefallen solche Touren genau wie mir. Er hat den Edlaberg mit einigen andern zu einer schönen Runde verbunden. Eigentlich wollte ich mir das Nachwandern dieser "Einsamen Tausendertour" für den Herbst/Winter aufheben. Da aber derzeit das Wetter für höhere und längere Touren nicht wirklich geeignet ist und ich viel Zeit habe, wird diese vorgezogen.

Ich parke ich nach dem Steinbruch beim Schneekettentaferl. Es ist aber zur Seite gedreht und derzeit nicht gültig. Ein wenig habe ich Bedenken hier zu parken. Es gibt einen kleinen Bach und für nachmittag sind schwere Gewitter angesagt. Ich hoffe mein Auto wird hier nicht weggeschwemmt. Mein erster Blick gilt diesem bewaldetem Mugerl. Hier werde ich (hoffentlich) zurückkommen, es ist nur ein Vorgipfel des Kaltecks.

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Die auf den Größenberg führende Forststraße interessiert mich überhaupt nicht. Ich nehme die Direttissima durch den Wald. Geht schneller, ich will vor den Gewitter zurück sein. Deshalb nehme ich mir auch keine Zeit diese Blümchen näher in Augenschein zu nehmen. Scheint eine besondere Art des Knabenkrauts zu sein.

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Die Roten Waldvögelein sind eigentlich selten azutreffen. Heute sehe ich sie immer wieder.

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Eine Braunrote Stendelwurz, eine Orchideenart sieht man auch eher selten.

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Ich lasse mich auch vom Gelben Fingerhut nicht aufhalten.

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Genauso wenig wie von den Akelei, von denen es auch eine Menge gibt.

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All diese Ablenkungen, auch die vielen Erdbeeren und Heidelbeeren, schaffen es nicht mich vom Gipfel des Größenberg, ca. 1000 m, fern zu halten. Das schafft nicht mal dieser Zaun.

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Ab jetzt geht es immer am Zaun entlang in Richtung Edlaberg, 1096 m. Ich sehe ein paar Rehe. Sie bellen nicht, sondern flüchten vor mir. Eines in Richtung Zaun. Es kehrt aber schnell um, als es nicht weiter kann.

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Hier ist das berühmte Honigglasl mit dem Gipfelbuch. Friedrich hat sich schon bei mir beschwert, dass überall wo er hinkommt mein Name schon im Gipfelbuch steht. Hier hat er es geschafft vor mir drinzustehen.

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Der dritte Tausender des Tages ist der Holzhofer Berg, 1030 m. Eine Erhebung mitten im Wald, da gibt es nichts zu fotografieren. Beim Abstieg vom Holzhofer Berg begegne ich zwei Mufflons. Auch sie wollen durch den Zaun flüchten. Das gibt mir die Zeit schnell ein Foto zu machen, bevor sie doch auf die andere Seite abhauen.

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Für mich haben sie ein Überstiegl gebaut. Eine Sicherheitsüberprüfung hat es schon länger nicht mehr gegeben. Unter Lebensgefahr schaffe ich den Überstieg trotzdem.

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Die, auch hier reichlich vorhandenen Roten Waldvögelein, können nicht flüchten.

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Ein besorgter Blick zum Himmel, sind das schon die heftigen Gewitter des Nachmittags?

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Hier bei der Anni-Hütte. Die Jäger wissen wo die schönsten Platzerl sind. Vielleicht sollte ich auch zum Jagern beginnen?

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Beim Aufstieg zum Bromberg sehe ich ein Albino-Knabenkraut. Das habe ich noch nicht oft gesehen.

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Am Gipfel des Brombergs gibt es nicht viel zu sehen. Das Schönste hier ist noch die Duftbecher-Glockenblume.

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So richte ich den Blick zum Himmel. Ist auch nicht viel zu sehen.

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Immer wieder gibt es die Braunrote Stendelwurz zu sehen.

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Bein Abstieg gerate ich in dichtes Unterholz. Dann stelle ich fest, in der falschen Richtung unterwegs zu sein. Mit Hilfe des GPS kann ich leicht korrigieren. Manche glauben ja dass der Gebrauch von Wanderstöcken dem Gleichgewichtssinn schadet. Langsam beginne ich zu glauben, dass das Gehen mit GPS dem Orientierungssinn schadet. Wie habe ich früher, ohne GPS, eigentlich meine Ziele gefunden?

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Nachdem ich das Dickicht überwunden habe, komme ich in hohes Gras. Mähen möchte ich hier nicht. Unter dem Gras liegen Äste und Steine, so ist es auch nicht leicht durchzugehen. Unten sehe ich die Hutmauer, dahinter der Kienstein. Noch weiter hinten Handlesberg und Freudentaler Mauer.

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Auf die Hutmauer muss ich natürlich auch hinauf.

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Das geht ganz leicht, wenn es erst einmal gelungen ist, diesen Miniklettersteig (SG 0-) zu überwinden.

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Ich bleibe weiter genau auf dem Kamm. Das nächste Hindernis kommt kurz vor dem Kienstein. Hier zweigt ein Zaun nach Westen ab. Der Gipfel des Kiensteins ist gut geschützt auf der anderen Seite. Der Almrausch blüht auf beiden Seiten des Zauns.

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Eine alte Weisheit sagt: Es gibt keine Probleme, nur Lösungen!

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Hier gibt es ein Gipfelkreuz und ein Gipfelbuch. Scheint besser besucht zu sein, als man glaubt.

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Nach unten sieht man den Kiensteingraben bis zum Steinbruch. Dort muss ich wieder hin.

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Mich faszinieren aber eher die vielen Blumen, wie Nelken ...

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... und Zyklamen.

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Ich gehe weiter, immer am Zaun entlang. Es kommt im Leben immer darauf an, auf der richtigen Seite des Zauns zu sein. Dieser Zapfen steht drüben, aber da will ich sowieso nicht rauf.

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Mir gefallen auch die alten Bäume. Einige bleiben ja stehen, auch wenn gleich unterhalb des Kammes eine Forststraße zeigt, dass auch hier der Wald bewirtschaftet wird.

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Weil es gar so schön ist noch ein Rotes Waldvögelein. So viele wie heute hab ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen.

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Kurz vor dem Heubodenrücken gibt es ein unversperrtes Tor. Diese Gelegenheit nütze ich um auf die andere (östliche, in Gehrichtung linke) Seite des Zaunes zu wechseln.

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Das letzte Stück des Anstiegs ist steil. Dafür gibt es hier nichts zu sehen. Hier leiste ich mir wieder einen kleinen Verhauer und steige durch eine steile Rinne noch Osten ab. So handle ich mir eine kleine Gegensteigung auf der Straße ein, um wieder auf den Kamm zum Kalteck zurückzukommen. Hier gibt es keinen Zaun mehr. Nur schönen Hochwald mit Erdbeeren und Heidelbeeren. Da auch das Wetter schön bleibt, kann ich meine Wanderung gemütlich ausklingen lassen.

PS: Was ist denn das da auf dem Knöterich? (Großer Pappelbock (Saperda carcharis))

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Wen's interessiert, wo diese Waldhügerl eigentlich sind, hier der Track auf der KOMPASS Karte Niederösterreich. Ich war ca. 6,5 Stunden unterwegs und habe dabei 15 km und 900 hm zurückgelegt.

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