Joa's Bericht im GT von der Gamskircherlhöhle, unsere gemeinsame Wanderung auf der Schneealm und mehrere persönliche Gespräche beim Stammtisch waren die Auslöser für meinen Entschluss die Schneealm zum ersten Mal von Norden anzugehen.
Ich fahre also über Frein bis Neuwald, ins Tal der Kalten Mürz. Nach dem GH Leitner gibt es Gratisparkplatz genug.
Bei meinem ersten Besuch hier hatte es minus 22 Grad bei der Schneeschuhtour auf den Steinerkogel. Heute ist es wärmer. Ich gehe zuerst eine 3/4 Stunde lang auf der Forststraße dahin. Der Nebel hat sich bei meiner Ankunft um halb Neun bereits aufgelöst. Trotzdem bin ich die meiste Zeit im Schatten. Kein Wunder ich gehe schon wieder von Norden zum Berg. Das ist an heißen Sommertagen sicher angenehmer.
Hier wird es interessanter. Ein schmaler, aber gut markierter Weg geht neben dem Kleinbodenbach bergan. Ob ich die Verbotstafel beachten soll?
Einige umgestürzte Bäume können problemlos umgangen werden, das Bachbett wird mehrmals gequert, es ist wildromantisch und einsam hier.
Als ich höher komme eröffnet sich der Blick zur Höhle im Gamskirchl. Joa ist hier diretissima nach oben. Mir ist das viel zu steil.
Etwas später scheint es nicht mehr ganz so steil zu sein. Daher verlasse ich die Markierung und steige links den Hang hinauf (Bitte liebe Kinder, das solltet ihr nicht nachmachen). Es wird immer steiler. Das lange, liegende Gras gibt sicher eine schöne Rutschbahn, wenn man hier ausrutscht. Die Latschenfelder kann ich großteils umgehen. Nur einmal muss ich durch und drüber. Hinter mir ist die Donnerwand. Die will ich mir genau ansehen, weil ich da auch noch rauf will, natürlich nicht von dieser Seite.
Es wird schottriger, aber nicht weniger steil. Ich komme zwischen Gamskirchl und Mitterbergwand auf die Kammhöhe.
Um zur Höhle zu kommen, müsste ich jetzt über den Schotter runter und danach wieder rauf.
Nein, danke, die Höhle überlasse ich Joa und anderen Gämsen. ich begnüge mich mit dem Blick zur Donnerwand.
Von der Großbodenalm aus, sollte ich raufkommen.
Jetzt geht es ganz gemütlich weiter auf dem Kamm zum höchsten Punkt der Kleinen Mitterbergwand.
Jetzt sehe ich erstmals zum östlichen Teil der Schneealm. Ameisbühel und Schauerwand, dazwischen die Lurgbauerhütte.
Dahinter die Hochfläche der Rax, mit der Heukuppe (rechts).
Mein Weiterweg über die Mitterbergschneid ist schön einzusehen. Was ich nicht sehe, ist wie ich hier runterkomme.
Vor mir stürzen die Felsen senkrecht ab.
Da ich weder Weg noch Markierung sehe, gehe ich ein Stück zurück, umgehe die Felsen weiter unten und sehe mir das erst einmal von unten an.
Hier irgendwo kommt man runter, wenn man den Weg kennt.
Wenn ich wieder einmal hier vorbeikomme gehe ich dann hinauf. Heute gehe ich weiter. Im Rückblick schaut das schon beeindruckend aus.
Der Himmel über dem Schneeberg ist irgendwie kariert. Dieses Schauspiel haben auch schon andere fotografiert und ins Internet gestellt.
Der Weg über die Mitterbergschneid ist die heutige Genussetappe.
Es ist sonnig, warm wie im Sommer, dass schon November ist, sieht man nur an der Färbung des Grases.
Vom Schusterstuhl, 1875 m, sieht man dann die weiten Almflächen mit der Michelbauerhütte, vorne und dem Schneealpenhaus hinten.
Ganz links die Heukuppe.
Der Nebel ist weg, aber in den steirischen Tälern ist es noch dunstig.
Schon von weitem ist zu sehen, dass der höchste Punkt der Schneealm, der Windberg, 1903 m, heute gut besucht ist. Rauf will ich natürlich trotzdem. Eine ganze Weile stehe ich beim Kreuz und versuche ein Foto ohne andere Menschen zu machen. Viele drücken mir ihre Fotoapparate in die Hand, ich mache bereitwillig die gewünschten Aufnahmen.
Nach einer halben Stunde gelingt es mir doch noch. Das Gipfelkreuz ohne störende Menschen zu fotografieren.
Runter geht es dann auf dem Weg zum Melkboden und durch das Kleinbodental. Hier bin ich wieder fast allein. Jeder will auf den Berg, aber wenn möglich auf dem kürzesten Weg. Sobald man einen längeren Weg wählt, kann von überlaufen keine Rede mehr sein.
Hier schaue ich noch einmal hinauf zum Gamskircherl. Hinauf bin ich über den Hang ganz rechts im Bild.
Der Anstieg von Norden entlang des Kleinbodenbaches ist für mich der schönste Anstieg auf die Schneealm. Negativ ist halt der Straßenhatscher am Anfang und am Schluss. Wenn man das in Kauf nimmt, hat man hier einen einfachen, nicht überlaufenen Anstieg durch ein schönes Tal bis auf die Almen auf der Hochfläche vor sich. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie ich am besten auf die Donnerwand komme?
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