Von den vielen Hochschwabgipfeln ist der Ringkamp einer der Interessantesten. Er ist allerdings nicht einfach zu erreichen. Im Internet findet man immer wieder schöne Berichte über eine Besteigung aus Norden. Das hat mich dazu animiert, das auch zu tun. Allerdings sind von Weichselboden bis zum Ringkamp-Gipfel fast 1500 Höhenmeter zu überwinden.
Ich gehe also von Weichselboden um 7.45 Uhr weg. Es ist kalt und nebelig, der Raureif überzieht die Blätter.
Doch bald komme ich über den Nebel, oben ist herrliche Sonne, wie hier der Gipfel des Ameiskogel's, 1471 m
Leider kann ich die Sonne zwar am Gegenhang sehen, der Weg bleibt im Schatten. Kein Wunder wenn man von Norden zum Berg geht.
Ein schöner Blick durch das Salzatal nach Westen.
Es geht ordentlich steil rauf auf die Edelbodenalm. Auch sie liegt noch im Schatten. Hier schon ein Stück weiter oben.
Hier muss noch ein Kar durchquert werden, dann wieder steil nach oben.
Es geht weniger steil weiter auf eine Scharte zu. Noch bevor ich sie erreiche,
biege ich nach links ab und gehe über den Wiesenhang weglos bergauf.
Hier glaube ich bereits oben zu sein. Es ist aber erst ein Vorgipfel, es geht noch über den Grat zum höchsten Punkt.
Der Grat ist breit genug, ein wenig Raureif stört nicht und der Wind ist zwar kalt, aber auszuhalten. Es ist schön ein Ziel erreicht zu haben.
3,5 Stunden von Weichselboden zum Ringkampgipfel. Das Schnapserl ist hochverdient.
Auf dem Gipfel bin ich trotz herrlichem Wetter allein. Außer mir, ist nur Einer von Weichselboden aufgestiegen, der ist aber weiter zum Schiestlhaus.
Der Hochschwab ist ganz nahe und ganz ohne Wolken.
Auch die Riegerin, herrlich anzuschauen.
Über die Edelspitzen zum Fölzstein (ganz rechts)
Über den Großen Zellerhut zum Ötscher.
Nochmal der Hochschwab und seine Nachbarn. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Im Osten traue ich mich nicht ganz nach vorne. Da geht es senkrecht hinunter in das Kar, das "Oberer Ring" heißt.
Dahinter die Hohe Weichsel, da war ich vorige Woche oben.
Im SO der kleine Mugel mit dem angezuckerten Rücken ist der Hutkogel. Christian war vor dem Ringkamp da oben.
Ich habe das zwar nicht geplant, aber ist das nicht ein schöner Bonusberg?
Die ganze Runde über den Grat zurück zum Sattel, danach Abstieg in das Ochsenreichkar und wieder rauf auf den Hutkogel will ich mir aber nicht antun. Fast das Ganze müsste ich auch wieder zurück. Die Gipfelwiese nach SO schaut gangbar aus, weiter unten wird sich ein Weg finden. Ich gehe direkt auf den Hutkogel zu.
Weiter unten wird der Hang steiler und felsiger. Ich gehe den Weg des geringsten Widerstandes. Manchmal greife ich auch mit den Händen an den Fels. Insgesamt ist es aber leichter als erwartet. Hier bin ich schon auf dem Weg von Seebergsattel zum Schiestlhaus, der knapp unterhalb des Hutkogels vorbei führt.
Bald darauf bin ich beim Gipfelsteinhaufen und schaue zurück zum Ringkamp. Rauf wäre ich da nicht gegangen und auch nicht runter,
wenn ich das vorher gesehen hätte.
Genau kann ich es nicht sagen, aber ungefähr dort bin ich runtergekommen.
Wenn das jetzt viele nachgehen, gibt es ja bald Steigspuren, dann wird es leichter.
Die Hochweichsel im Osten.
Dann gehe ich zurück zum Weg und hinunter ins Ochsenreichkar. Etwas abseits des Weges gibt es eine Quelle.
Die schaue ich mir an. Es könnte ja sein, dass hier oben einmal mein Zelt steht?
Hinter mir, der Hutkogel
... dann habe ich noch einmal einen Anstieg bis auf diesen Sattel vor mir.
Jetzt geht es nur noch bergab, 1300 hm steil bergab nach Weichselboden. Ich hoffe mein Knie hält das schon aus.
Langsam und vorsichtig gehe ich abwärts, die Edelbodenalm liegt jetzt in der Sonne. Hier lässt es sich herrlich rasten.
Dann wieder steil durch den Wald und über Forststraßen weiter. Die Salza ist hier breit wie ein See.
Um 16 Uhr habe ich wieder mein Auto erreicht. Parkplatz gibt es genug, sogar gratis. Gut dass Alle beim Bodenbauer sind. Eine herrlich einsame Tour geht zu Ende. Mit einer Ausnahme bin ich nur auf dem Weg Seeberg - Schiestlhaus anderen Wanderen begegnet. Der Anstieg von Weichselboden ist noch nicht überlaufen. Der kann noch ein paar Nachahmer vertragen.